Helmut Coing

deutscher Rechtswissenschaftler; Prof. in Frankfurt/M.; Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft 1978-1984; erster Vors. des Wissenschaftsrats 1958-1960; Direktor des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte 1964-1980

* 28. Februar 1912 Celle

† 15. August 2000 Kronberg

Herkunft

Helmut Coing, ev.-ref., entstammte einer hannoverschen Offiziersfamilie und war hugenottischer Abstammung.

Ausbildung

C. besuchte das Ratsgymnasium in Hannover und studierte dann Rechtswissenschaften an den Universitäten Kiel, München, Göttingen und Lille/Frankreich. 1935 promovierte er in Göttingen mit einer Dissertation über "Die Frankfurter Reformation von 1578 und das Gemeine Recht ihrer Zeit" zum Dr. jur.

Wirken

Nach seiner Promotion war C. zunächst wissenschaftlicher Hochschulassistent. 1938 habilitierte er sich in Frankfurt bei Erich Genzmer mit einer Arbeit über "Die Rezeption des römischen Rechts in Frankfurt". 1939 wurde er zum Kriegsdienst verpflichtet und nahm bis 1945 am Zweiten Weltkrieg teil, zuletzt als Hauptmann der Reserve und Divisionsadjutant. Dazwischen wurde er 1941 zum Professor für Römisches und Bürgerliches Recht an der Universität Frankfurt berufen.

Politisch durch die Jahre des Nationalsozialismus selbst unbelastet, dabei ein glänzender Lehrer und hervorragender Jurist mit Führungsqualitäten, gehörte C. nach Ende des Krieges, neben den Gelehrten Wolfgang Kunkel, Max Kaser und Franz Wieacker, zu jenen Persönlichkeiten, die in der Nachkriegszeit der im Dritten Reich schwer geschädigten Reputation ...